Wissenswertes zu Klangschalen
Handarbeit. Auserlesen.
Hergestellt in reiner Handarbeit durch aufwändiges Hämmern und Treiben: das gibt allen hier von uns angebotenen XL- und XXL-Klangschalen ihre unverwechselbare Seele.
Unsere Klangschalen beziehen wir überwiegend direkt aus den Herkunftsländern Nepal und Indien. Sie werden dabei vor Ort von uns ausgesucht, so dass wir Ihnen immer optimalste Qualität gewährleisten können.
Wir arbeiten seit Jahren mit uns persönlich bekannten und vertrauten Herstellern und Händlern zusammen. So können wir neben bestmöglicher Qualität auch garantieren, dass unsere Klangschalen unter humanen Arbeitsbedingungen hergestellt werden.
Aus Tibet selber können seit der chinesischen Okkupation keine Klangschalen mehr bezogen werden, auch „tibetische“ stammen heute überwiegend aus Nepal.
Unsere traditionellen Klangschalen werden nach herkömmlicher Art in reiner Handarbeit hergestellt und sind daher immer Unikate.
Vor einiger Zeit haben wir aber auch ein paar gegossene Exemplare in unser Programm genommen, von denen wir qualitativ überzeugt sind, da es nicht für alle Einsatzzwecke unbedingt immer eine Handgearbeitete sein muss. Gerade für den kleineren Geldbeutel, aber auch für bestimmte Einsatzbereiche reichen die preiswerteren gegossenen Ausfertigungen oft aus. (z. Bsp. beim spielerischen Einsatz bei Kindern, in der Klangmeditation u.a.)
Die gegossenen Klangschalen sind von uns im online-Katalog immer extra ausgezeichnet. Wenn Sie keine Anmerkung in einer Beschreibung finden, handelt es sich immer um eine von Hand getriebene und gehämmerte.
Die japanischen Klangschalen beziehen wir über einen deutschen Importeur.
Was sind Klangschalen und woher stammen sie?
Eine Klangschale ist ein exotisches Musikinstrument aus Metall und in unseren Breitengraden erst seit ca. 30 Jahren bekannt. Am weitesten verbreitet waren Klangschalen früher im gesamten Himalaya-Gebiet, insbesondere in Tibet, aber auch in Nepal, Indien und anderen angrenzenden Ländern sowie in Japan. Heute kommen sie überwiegend aus Nepal und Indien, eine besondere Art weiterhin aus Japan und vereinzelt auch aus China (Tempelglocken)
Ursprünglich wurden Klangschalen früher fast ausschließlich als Ess-u. Kochgeschirr verwendet, zumindest bei der Normalbevölkerung.
Die „Klangschale“ wie wir sie heute kennen, war in den Herkunftsländern hingegen gar nicht so bedeutsam. Bisweilen nutzten und nutzen zwar buddhistische Mönche Klangschalen auch als Opferschale, als Meditationshilfe oder für bestimmte rituelle oder schamanistische Zeremonien, darüber hinaus waren sie jedoch überwiegend ein reiner Alltagsgegenstand ohne herausragende kulturelle Bedeutung, wie es in der Literatur gelegentlich dargestellt wird.
Erst durch die Entdeckung und Erforschung ihrer positiven Wirkungen auf Körper, Geist und Seele wurde die Klangschale zu dem, was Sie heute ist, nämlich zu einem Musikinstrument, dass angeschlagen oder angerieben, lange anhaltende, intensive und sehr wohlklingende Töne erzeugt und dadurch vielseitig eingesetzt werden kann.
Resultierend aus diesen Erkenntnissen wurden in den letzten 25 – 30 Jahren, überwiegend in den westlichen Kulturkreisen und hier insbesondere im deutschsprachigen Raum viele Einsatzmethoden entwickelt. Klangmassagen, Klangtherapien, Klangmeditationen, Klangreisen in ihren unterschiedlichen Ausdrucksformen sind nur die wichtigsten davon. Aber auch im pädagogisch-musischen Bereich (z. Bsp. als Hilfe zur Konzentrationsförderung) in der Verhaltenstherapie, in der Entspannungshilfe, in der Musiktherapie, in der Traumarbeit, in der Arbeit mit Behinderten und sogar in der Arbeit mit Tieren, hier insbesondere Pferden werden Klangschalen immer öfter eingesetzt.
Einheitlich allen Einsatzgebieten ist die Erkenntnis, dass die lange anhaltenden Klänge einer Klangschale, sehr wohltuend auf Körper, Geist und Seele wirken. Ihre Schwingungen durchfließen nicht selten den ganzen Körper, massieren auf sanfte Art Zellen und Gewebe, können Spannungen und Blockaden lösen und führen so oft zu einem sehr entspannten und erholten Allgemeinzustand. Körper, Geist und Seele finden zu Ruhe und Harmonie. Oft können sogar gesundheitliche Beschwerden positiv beeinflusst und therapeutische Effekte erzielt werden. Formen und Größen von Klangschalen:
In ihren Formen sind Klangschalen entweder weit auslaufend bis halbkugelförmig oder haben gerade Seitenwände, je nach Herstellungsort und Tradition. Ihr Boden ist meist flach, teilweise auch leicht nach innen gewölbt. Die Wandstärke beträgt in der Regel zwischen 0,2 bis 5 cm. Je nach Bauart sind die erzeugten Klänge entweder weitläufig und raumfüllend oder stehend und damit auf den Punkt konzentriert oder glockenartig rund. Es gibt kleine Klangschalen die nur 100 Gramm leicht sind und große, die bis zu 15 Kilogramm schwer sein können. Seltener sind Sonderanfertigungen von über 15 Kilogramm. Der Durchmesser einer Klangschale kann von 5 cm bis knapp über 53 cm gehen und sie sind 3 bis maximal 22 cm hoch.
Metallzusammensetzung
Klangschalen werden traditionell aus einem Gemisch von unterschiedlichen Metallen hergestellt. Den Hauptanteil bilden mit meist weit über 90% Kupfer und Zinn. Beide Metalle zusammen ergeben „Bronze“. Der Rest besteht aus einer oft ganzen Reihe unterschiedlicher Beigemische. Dazu gehören Nickel, Cobalt, Mangan, Vanadium, Antimon, Chrom, Titan, Blei, Eisen, Tellur, Selen sowie Spuren von Gold und Silber u a.
Manchmal ist zu lesen, dass Klangschalen früher aus einer einheitlichen Metallmischung von 7 oder 12 Metallen hergestellt wurden, woraus dann eine traditionelle Rezeptur hergeleitet wird, d.h. dass alle alten und antiken Schalen nach diesem einheitlichen Rezept gefertigt worden sind.
Bei genauerer Betrachtung ist es allerdings gar nicht so einfach festzumachen, welches Rezept als das „traditionelle“ betrachtet werden kann. Klangschalen wurden seit jeher von jedem Erzeuger, oft waren dies reisende Schmiede, nach eigenen Gemischen hergestellt. Als Metalle wurden oft solche verwendet, welche vor Ort zu finden waren und das waren nicht überall die gleichen. Methoden und Rezepturen wurden im Laufe der Zeit weiterentwickelt, bestimmte Metalle hinzugefügt oder weggelassen, Mischungsverhältnisse verändert etc. Man darf auch nicht den Hintergrund vergessen, dass eine Klangschale ursprünglich Ess-u. Kochgeschirr war, also nicht den heutigen Anforderungen einer Klangschale entsprechen musste, die erst deutlich später kamen.
Es ist durchaus möglich, dass Klangschalen mehr Metalle als 7 oder 12 enthalten oder auch weniger. Leider kann man dies im Einzelfall nicht mehr feststellen bzw. ist dies nur durch eine metallchirurgische Analyse der jeweiligen Schale möglich. Ich habe schon Klangschalen testen lassen. Erstaunlich dabei war, dass offensichtlich alle Klangschalen, unabhängig Ihres Alters und Herkunft, zwar aus dem gleichen Grundrezept bestehen und zwar aus einem sehr hohen Anteil von Kupfer (immer zwischen 75 und 77 Prozent) und Zinn (zwischen 21 – 23 Prozent). Der Bronzeanteil (Kupfer + Zinn = Bronze) beträgt bei allen (guten) Klangschalen zwischen 95 – 97 Prozent. Die Beigemische waren jedoch bei jeder Klangschale unterschiedlich auch in ihren Verhältnissen. Sehr häufige Beigemische waren Eisen, Vanadium, Titan und Mangan, seltener Bismut, Antimon und Cobalt. Gold und Silber wurden noch bei keiner Klangschale festgestellt, die ich habe ausmessen lassen, auch bei den wirklich alten nicht. In der Literatur ist dies hingegen oft anders zu lesen. Gold und Silber werden hier oft als wesentliche Bestandteile der traditionellen Rezeptur angegeben, was meiner Erfahrung nach jedoch mehr Mystik als Wahrheit ist. (Warum sollten auch Gold und Silber, mit die teuersten Metalle, und im Himalaya so gut wie nicht zu finden, bei einer der ärmsten Regionen dieser Erde in Koch-u. Essgeschirr beigemischt worden sein?)
Hinweis:
Die Analysen wurden anhand von XRF-Messungen (Röntgenfluoreszenzanalyse) durchgeführt, wo sowohl innen als auch außen eine Messung an der jeweiligen Klangschale durchgeführt wurde. Es wurden also keine Proben der Klangschale entnommen. Die Genauigkeit dieser Messung liegt bei ca. 99%. Sollten also evtl. doch Gold-o. Silberanteile in der Klangschale vorhanden gewesen sein, dann in solch geringen Mengen, die bei dieser Messmethode nicht mehr festgestellt werden konnte.
Aus den oben genannten Gründen verzichte ich in meinen Artikelbeschreibungen auf pauschale Aussagen „Klangschalen hergestellt aus 7 Metallen o.ä.“
Das genaue Rezept einer Klangschale… Dazu schweigen und lächeln auch heute noch ihre Erzeuger.
Selbstverständlich ist die Metallzusammensetzung ein wichtiger Faktor für die Qualität einer Klangschale, besonders für die Klangdauer (nicht jedoch für die Klanghöhe, diese wird von der Metallzusammensetzung nicht beeinflusst.) Kupfer und Zinn sind deshalb in jeder guten Klangschale die Hauptbestandteile. Gold und Silber sind hingegen auch in antiken Klangschalen so gut wie nicht vorhanden. In den wenigen Fällen, wo sie evtl. nachgewiesen werden können, ist ihr Anteil sehr gering und hat auf die Qualität einer Klangschale keinen Einfluss.
Neu, alt oder antik ?
Eines gleich vorab: Das Alter von Klangschalen lässt sich nur durch Radio-Carbon- oder andere metallchirurgische Analysen und auch hier nur annähernd feststellen. Da dies sehr teuer und kaum lohnend ist, wird auf diese Art der Altersfeststellung in der Regel verzichtet.
Deshalb ist es sehr schwierig überhaupt Aussagen über das Alter von Klangschalen zu treffen. Das grundsätzliche Problem hierbei ist, dass man aufgrund ihres Erscheinungsbildes nur selten Anhaltspunkte findet. Optik und die Formen haben sich in den letzten Jahrhunderten so gut wie nicht verändert. Alterserscheinungen wie Schmutz, Grünspan, abgenutzte Patina u.a. geben nur teilweise aber manchmal doch wichtige Hinweise. Da sich der rote Faden zum Erbauer einer Klangschale in aller Regel schnell verliert, können auch Kenner das Alter von Klangschalen eindeutig so gut wie nicht feststellen.
Aus diesen Gründen verzichte ich grundsätzlich den Ausdruck „antike Klangschale“ zu gebrauchen, sofern hierfür keine eindeutigen und beweisbare Belege vorhanden sind. Eine antike Klangschale ist für mich mindestens 110 Jahre alt, d.h. mindestens aus dem 19.Jahrhundert und älter. Gelegentlich lasse ich bei „Verdacht“ Klangschalen auf Ihr Alter testen. In diesen Fällen wird dann auch ein Zertifikat hinzugefügt.
Dennoch gibt es bestimmte Kriterien, wie zumindest ansatzweise das Alter einer Klangschale bestimmt werden kann. In der Regel unterscheide ich dabei zwischen vier Altersstufen:
neue Klangschalen » Erzeuger ist bekannt, kommt direkt aus der Fertigung
gebrauchte Klangschalen » war bereits im Umlauf, genaue Herkunft oft nicht bekannt, Merkmale die auf ein Alter von 1-20 Jahren hinweisen
alte Klangschalen » mindestens 20-30 Jahre
antike Klangschalen » älter als 100 Jahre
Grundsätzlich lässt sich aufgrund einer verschmutzt und gebraucht ausschauenden Optik nicht automatisch schließen, dass eine Klangschale alt oder antik ist. Es ist tatsächlich so, dass gelegentlich Klangschalen bewusst auf alt getrimmt werden. Das ist zwar nicht die Regel, aber in Einzelfällen kann dies vorkommen. Allerdings lässt sich dieser Schmutz meist auch wieder leicht entfernen. Tief sitzender Schmutz, z. Bsp. Grünspan, der sich tief in die Klangschale eingefressen hat und sich nicht mehr entfernen lässt, ist auch ein Indikator, dass die Klangschale doch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat.
Ein wichtiger Hinweis auf das Alter ist oft der Boden einer Klangschale. Dies ist der Teil der am meisten abgenutzt wird. Alte Klangschalen haben deshalb oft einen dünnen abgenutzten Boden.
Reibespuren am oberen Rand oder ein im Vergleich zum Rest der Klangschale dünner Rand können ebenfalls ein Zeichen sein. Bei Klangschalen mit Gravuren ist es oft ein bisschen einfacher. Wenn die Gravuren durch Reinigung oder Umwelteinflüsse abgenutzt und nur noch teilweise sichtbar sind, ist auch dies ein Anhaltspunkt.
Insgesamt ist die Frage, ob eine Klangschale neu, alt oder sogar antik ist, jedoch eher zweitrangig, zumindest für den Einsatz in der Klangschalenmassage oder Klangtherapie. Hinsichtlich der Klangqualität sind neuere Schalen im Durchschnitt besser als alte. Dies liegt daran, dass Klangschalen früher überwiegend Essgeschirr war. Bis vor 30 Jahren wurden Klangschalen nicht gezielt auf ein bestimmtes Klangverhalten hin gefertigt, sondern mussten eher dem Kriterium „Kochfestigkeit“ entsprechen. Klangschalen mit kurzer Klangdauer oder schlechter Klangqualität findet man bei den alten daher öfter als bei den neuen. Antike Klangschalen haben natürlich einen antiquarischen Wert. Das Gefühl eine antike Klangschale mit all Ihrer Geschichte und Geheimnissen in den Händen zu halten ist sehr erhaben und mystisch. Zudem sind antike Klangschalen sehr selten und alleine dadurch wertvoll.
Für den täglichen Einsatz, wie z. Bsp. in der Klangschalenmassage und Klangtherapie sind jedoch andere Faktoren, wie Klangdauer, Vibrationsverhalten, Frequenzen, Klangfülle, Klangfarbe u.a. vordergründiger.
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